9. Juli 2014

Temazcal :-)


Jeeeeh – ich liebe ihn.

Was ist das denn nun schon wieder? Eine Schwitzhütte, aber auch ein Ort der Reinigung, gleichzeitig wird man dabei ganz schön dreckig J.

Es ist darin stockdunkel – kein Wunder mit Decken und Plane abgedeckt – es wird sehr heiß, kommt darauf an wie viele Steine hereingebracht werden und sehr feucht – weil die heißen Steine mit heißem Wasser begossen werden. 

So kann es aussehen:


 

 
 
 
 
 
Hintergrund: durch den Temazcal soll der Körper und der Geist gereinigt werden. Früher wurden hierin auch Geburten vorbereitet, Kranke geheilt – durch Wärme und Kräuter und anschließenden Massagen.

Schon bevor man in den Temazcal selbst geht wird man durch Gesänge und „Gebete“ in die 4 Himmelsrichtungen, sowie Himmel und Erde und durch bestimmten Rauch vorbereitet.


Sobald alle drin sind werden heiße Lavasteine, die zuvor auf einem Holzfeuer zum Glühen gebracht werden, in eine Mulde im Zentrum vom Temazcal gelegt, diese werden mit Gesang begrüßt. Dann wird noch das heiße Wasser mit den Kräutern, die zuvor ausgesucht wurden und kühleres Wasser hereingebracht. Die erste Ladung Wasser dient dazu die Steine von der Asche zu reinigen, dabei bleibt die „Porta“ noch geöffnet, damit der Dampf entweichen kann. Dann wird es richtig dunkel, Der Temazcalero singt und trommelt verschiedenen Lieder und wer kann singt mit. Wer Lieder kennt kann sie auch einbringen.

Zwischendurch wird immer wieder Wasser auf die Steine gegeben, sodass mehr Dampf entsteht. Der Temazcalero kann durch die Zahl der Steine und wie viel heißes bzw. kaltes Wasser er nimmt die Temperatur steuern. Durch die Kräuter entsteht ein sehr angenehmer Dampf.

Nach einer Weile, abhängig von der Stimmung dem Gefühl und wird die Porta geöffnet und der Dampf entweicht, kühle Luft kann einströmen – Entspannung.

Das ganze geschieht insgesamt 4 x (Erde(die Mutter allem) Wasser, Luft und Geist).

Zwischendurch, je nachdem wie traditionell der Temazcalero ist, wird Wassermelone oder Obst gegessen und natürlich auch am Ende – einfach lecker. Kommt auch darauf an was man mitbringt.

Anschließend kühlt man sich mit Wasser ab.

Aber jeder Temazcal ist auch wieder etwas anders. In dem sehr traditionellen den ich besucht habe, durfte man zwischendurch nicht hinausgehen außerdem mussten die Frauen lange Röcke und ein T-Shirt tragen, die Männer mit Bermudashorts. Schon beim Eintreten war eine genaue Reihenfolge zu berücksichtigen zuerst die Frauen (zuerst die älteste) dann die Männer. In dem kommerziellen entfielen die Vor- und Nachbereitungen und viele hatten Trainings- oder Badekleidung an. Der „private“ gefällt mir am besten – teilweise traditionell – aber doch gelockerter was die Entspannung angeht, und vor allem nicht ganz so viele Personen (meist waren wir zu viert).
Und es kommt sehr auf den Temazcalero an.

Je nachdem wer dabei ist, wie die Musik ist, wie heiß es darin wird ist auch die Stimmung sehr unterschiedlich.

Einige Temazcals –gerade die kommerziellen sind aus Stein gebaut und nur die Porta ist aus Decken. Ansonsten sind es Holzgestelle (ähnlich unserer Weiden) die wie ein Zelt aussehen und dann mit Decken und Planen zugedeckt werden.

 
 
Also wer sich darauf einlassen will, darf keine Platzangst und keine Angst vor Dunkelheit haben und sollte schon mal in einem Dampfbad gewesen sein um annähernd zu wissen wie warm und feucht es wird, für den ist es eine Erfahrung.

Habe ich schon gesagt, dass ich es liebe!
Ach ja die meisten Bilder habe ich aus dem Internet, weil ich selten dabei zum Fotografieren komme.

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