18. November 2013

Essen in Mexico

Wer zum ersten Mal etwas von Chimichurri, Orchata oder Jicama hört kann sich alles oder auch nichts darunter vorstellen.

1. Teil (wann ein 2. folgt - mañana)
Den ersten Eindruck wie und was hier gegessen wird hatte ich vor ca. 2 Wochen. Wir waren in größerer Gruppe zum Pizzaessen. Vorweg gesagt es klang für meine noch sehr europäischen Geschmacksnerven gut und war auch lecker. Es wurden - was ich immer gut finde - mehrere verschiedene große Pizzen (nicht runden sondern eckig) bestellt. Dann kann man von allem mal probieren. Klasse.

Zum Trinken wurde Horchata bestellt, klingt unbekannt - war es für mich auch. Es sieht aus wie etwas wässrige Milch mit was drin. Kann sein das Milch auch mit drin ist, im wesentlichen besteht es aus Reismehl (in Mexico), Zimt, manchmal auch Milch, Wasser und Zucker. Gut gekühlt ist es sehr lecker. (Rezepte gibt im Internet :-))
Während wir Europäer uns doch etwas strenger an die alte Essensregeln halten und die Köche nicht verärgern wollen und das essen maximal mit Pfeffer uns Salz nachwürzen wurde von meinen lieben Kollegen ordentlich Chimichurri, Ketchup, Tabasco, Maggi! und Salsa je nach Vorliebe auf die Pizza verteilt.
Chimichurri - scharf und lecker: sieht aus wie Mayonnaise mit Chillipulver (ist es vermutlich auch).

So gewöhne ich dann langsam aber sicher meine Geschmacksknospen an die mexikanische Schärfe.

Popkorn: auch hier gerne mal zwischendurch genascht - nicht nur im Kino. Aber ich werde mich nicht daran gewöhnen Popkorn mit Salz gemacht wird und am liebsten in Salsa getränkt gegessen wird. Als ich von der deutschen Variante mit Zucker erzählte sah ich nur ungläubige Augen.

Ungewöhnlich und für mich auch sehr merkwürdig Nr. 2.:
Obst mit Salz, Chillipulver und Käse
Ich bin im Park, genieße das Wetter, ist da ein kleines Wägelchen der Obst klein schneidet und im Becher serviert - toll - sieht appetitlich aus, auch wenn vermutlich jedem deutschen Lebensmittel Kontrolleur die Haare zu Berge stehen würden. Ich also bestelle so ein Becher mit Jicama, Orange und Ananas. Als der dann zum Salzstreuer griff konnte ich in gerade ncoh davon abhalten das leckere Obst zu salzen auch auf das obligatorische Chillipuler habe ich verzichtet. Nur die Limone ließ ich ihn dann darüber ausdrücken. Käseraspeln hatte er zum Glück gerade nicht da :-).

Fortsetzung folgt:





17. November 2013

Festival del Globo

Am Wochenende war das "Festival del Globol" zu deutsch Fest der Heißluftballons.
Vorweg gesagt - beeindruckend, schön, friedlich, einmalig wohl auf der Welt und ...!
Zusatz -  kein deutsches Amt würde diesem Fest die Erlaubnis erteilen und allen Feuerwehrleuten würden die mehr oder weniger vorhanden Haare zu Berge stehen.

Das Festival findet jedes Jahr im November von Freitags bis Sonntags. Mit dabei so ca. 200 Heißluftballons die fast alle sowohl am Samstag als auch am Sonntag losfahren und einige Bandes die vom Freitag bis einschließlich Sonntagabend Abends Konzerte geben - heute (Sonntagabend) ist ein bisschen mehr Rock / Pop angesagt.

Früh am Samstagmorgen (7 Uhr) war ich mit Freunden in einem Sportclub, von dem aus wir einen Superblick über den See hatten und so von der Ferne den Start der Ballons miterlebten - leider war es etwas wolkig und diesig, sodass die Fotos nicht so schön geworden sind.










 Abends sind wir dann spontan direkt in den Park gegangen. Ich habe das große Glück das der Park um 2 Ecken herum ist und ich dazu keine Straße überqueren muss :-). Der Autostau war schon beachtlich. Vergleichbar wenn St. Pauli gegen den HSV antritt. ;-)
WOW kann ich nur sagen, der Weg zu der Wiese mit den Ballons war gezäumt von Zelten, offenen Feuerstellen, Besucher die schon mal im Gras herumliegen und auf die Konzerte warten. Zwischendurch Händler mit Mützen!, relativ wenige Essenwagen und noch weniger Bierstände.



























Ist schon beeindruckend diese riesigen Ballons abends zu sehen - die Fahrer haben sie immer wieder befeuert, sodass man sie im Dunkeln gut sehen konnte. Außerdem wurden von den Besuchern tausende von kleinen Miniballons steigen gelassen (sehr feines durchsichtiges Papier, die mit Hilfe von den festen Grillanzünder befeuert werden).

Müde von dem doch ungewohnten Geschiebe waren sind wir dann zurückgelaufen und es kamen uns immer mehr Menschen entgegen die hauptsächlich zu den Konzerten wollten.

Am Sonntagmorgen wurde ich dann pünktlich um 6 Uhr von den Startankündigungen der Ballons geweckt - wohl gemerkt ich war zuhause und nicht in einem Zelt. Bevor ich nun die Stöpsel suche und mich später ärgeren nicht dabei gewesen zu sein - aufstehen und wieder in den Park gelaufen (habe ich schon erwähnt das dieser recht dicht um 2 Ecken liegt).
Ich war da mal ganz frech und um nicht in der Schlange von ca. 500 m anzustehen, bin an allen vorbei zum Eingang, habe da mal meinen Ausländerstatus etwas genutzt und mich blöd gestellt indem ich die Karte vom Vortag gezeigt habe und aus einer Mischen von Englisch Spanisch und Händen versucht zu erklären das ich nicht wusste das ich für den Tag eine neue brauche :-). Die haben mich dann auch so reingelassen - beim nächsten Mal gibt es ein bisschen mehr Trinkgeld.

Was bin ich froh das gemacht zu haben - die Sonne ging so schön auf, die Ballons konnte ich gut sehen. Und je dichter ich der Abflugwiese kam desto mehr Menschen standen herum.
Auf einer vergleichsweise kleinen Wiese starten die Ballons alle in einem Zeitraum von ca. 2h.
Und vor allem auch nicht nur die einfachen runden mit Werbung, sondern auch Darth vader, Spongebob, Willi von Biene Maja, ein Clown und eine Vogelscheuche,...
Ach was erzähle ich groß - schaut euch die Bilder an.

Ich bin dann einmal um den See herumgelaufen, weil viele Ballons auf der anderen Seite schon wieder herunterkamen und ich das auch sehen wollte. Inzwischen mischte sich Familien die einfache einen schönen Sonntag mit der Familien dort machen wollten, mit Übernachtbesuchern, mit Konzertfans.

Es ist beeindruckend das alles so friedlich ablaufen kann, Familien mit kleinen Kinder, kein Geschupste und genervte Leute das es nicht weitergeht, Alkoholleichen -  narda.
Wenn man bedenkt wie dicht die Ballons nebeneinander standen und dann über den Köpfe der Menschen gestartet sind - gut es gab da wohl auch mal Absperrbänder aber die sind am Samstag schon niedergetreten worden. Aber keiner hatte Angst oder Panik.

Ich habe richtig Lust bekommen da wieder mitzufahren. Wer weiß was im nächsten Jahr ist.

15. November 2013

Strassen und Verkehr in León

Zum über die Straße gehen hier in Leon braucht es schon ein bisschen Mut, Schnelligkeit und eine gehörige Portion Geduld.

Stellt euch bitte eine je Richtung 3 - 4 spurige Straße (ohne Spurmarkierung!) vor, die Richtungen getrennt durch einen grünen Mittelstreifen, das Ganze zur Hauptverkehrszeit (fast den ganzen Tag) Ampeln, geschweige denn für Fußgänger in weiter Ferne.
Da wollte ich rüber!
Gestern Abend - ich musste da irgendwie rüber ansonsten käme ich nicht zur Wohnung. Bis zum grünen Mittelstreifen bin ich gekommen, dann habe ich so um die 20 min gewartet ob der Autostrom mal so ein kleines bisschen nachlässt - keine Chance.
Als ich dann auch noch eine Rudel leicht abgemagerte Hunde auf der anderen Seite gesehen habe - eigentlich mag ich Hunde - wollte aber nicht das die mich mögen! Kam mir die grandiose Idee - nehme dir doch einfach mal ein Taxi.
Also wieder zurück auf die sichere Straßenseite, zu dem mir schon wohl bekannten Hotel und gefragt ob sie mir nicht ein Taxi besorgen können.

Wie schön das Taxifahren relativ günstig ist und vor allem sicherer ist als zu Fuß über diese Straße zu kommen.
Ach ja das Rudel Hunde - war inzwischen auf der anderen Straßenseite angekommen - da habe die Autos wohl doch Respekt.

Folgendes zu den Straßen hier:
Fahrbahnmarkierungen gibt es nur an ganz wenigen Stellen, z.B. wenn so 3 große Straßen aufeinandertreffen und zusammengeführt werden müssen.
Es gibt Ampeln (in der Innenstadt sogar für Fußgänger) aber im Vergleich wenige. Viele der vorhanden Vehikel würden in Deutschland schon längst stillgelegt werden.

Zum Führerschein:
Ach und das wichtigste - einen Führerschein braucht es nicht um Auto zu fahren. Das ändert sich gerade etwas. Jüngere Menschen sollen eine Woche lang an einem Kurs teilnehmen (ohne dabei ein Auto zu bewegen) und erhalten dann einen Führerschein. Früher konnte der einfach beantragt und geholt werden.

Allerdings sehe dafür relativ wenige Unfälle.
Ich bin mal gespannt auf meine ersten Fahrerlebnisse :-), aber ohne Auto kommt man kaum weg.
Danach ist die Alsterkrugchaussee zur Hauptverkehrszeit kein Problem mehr.

6. November 2013

Meine Unterkunft in León

Nachdem ich etwas mehr als meine erste Woche in Leon in einem sehr schönen Hotel verbracht habe,



bin ich nach reiflicher Überlegung nicht in das Haus, sondern in die Wohnung gezogen.
Ein Grund war die gute Beratung meiner Freunde hier, so von wegen Zeiten der Handwerker, der zweite, die Wohnung ist vollausgestattet, und ich muss mich nicht um Skorpione und undichte Fenster kümmern, der dritte - was soll ich mit einem Garten wenn ich doch Land und Leute kennenlernen will.




Hier ein paar Fotos meiner neuen Behausung:












Blick aus dem Fenster.






Zum einen geht der Blick auf den Parque Metropolitano hier in Leon. Dieser ist ca. so groß wie die Außeralster, allerdings eingezäunt und der Eintritt kostet 10 MXN (0,60 €). Dort findet am Wochenende das Familienleben statt.
Es gibt Grillplätze, Fahrräder zu mieten, auch Tandems und 4 Personengefährte, Laufstrecken, Spielplätze, ... einige etwas ruhigere Ecken wird es wohl auch noch geben.

Bilder folgen.

Zur Anderen Seite schaue ich auf eine eher belebte Straße und direkt vor dem Haus (mit Security) ist ein Supermarkt, Bars, Restaurants und auch ein Irisch Pub. Da ist denn auch öfter mal was los.

demnächst mehr!


 


1. November 2013

Dias de los Muertos

31.10. - 02.11.
An diesem Wochenende war einer der wichtigeren Feiertage hier in Mexico der "Dias de los Muertos". Hört sich an wie der "Tag der Mörder" - hat auch mit Toten zu tun aber im friedliche Sinn,.
An diesen Tagen werden und wird mit den dahingegangen (egal wann) Verwanden und Freunden einfach gefeiert.
Schon lange Zeit vorher fällt es in den Geschäften auf, das überall Totenköpfe, Skelette, insbesondere die "Dame Catrina"
zu bekommen sind. Es gibt auch den amerikanische Halloween Einfluss - leider!
Also entsprechende Kürbisfiguren, Geistermasken, Vampire, Draculas ect sind auch anzutreffen.
Aber schöner und sinngemäßer ist der Dias de los Muertos. An diesen Tagen - in der Hauptsache der 2.11. - laufen auch viel Lebendige :-) mit einem Skelettgesicht herum, auf den größeren Plätzen gibt es Stände mit Süßigkeiten, Bilder, Tassen, und vieles mehr. Die Süßigkeiten - ich hab sie nicht probiert - sollen sehr süß sein. Sie bestehen eben nur aus Zucker und Farbe, damit werden z.B. Figuren, Pommes, Obst hergestellt. Diese Figuren kommen dann mit auf die Altäre.

siehe Fotos


Die Altäre werden sowohl in der Öffentlichkeit (eher für berühmte Personen) als auch zuhause aufgestellt. Darauf befinden sich dann Fotos der Verstorbenen, deren Lieblingsspeisen, Hinweise auf deren Hobbys und was so wichtig für die Person ist.

siehe Foto


Und dann kommt das was in Deutschland gar nicht geht - also so was von Pietätlos die Mexikaner!
Auf den Friedhöfen, wo natürlich auch alles festlich geschmückt wird - wird richtig gefeiert, mit Essen und Tanz und alle sind mit dabei und sind fröhlich.
Es ist einfach so schön entspannend wie die Mexikaner mit ihren lieben Verstorbenen umgehen.
Davon gibt es aus ...Gründen kein Foto.

Am 02.11. war ich mit Freunden in Guanajuato. Dort soll dieses Fest am schönsten zelebriert werden.
Dort wird eine Straße mit ganz vielen Bildern "bemalt". Dazu werden in der Hauptsache, Kerne, farbiger Sand, Blütenblätter verwendet. Die Künstler erbitten eine kleine Spende - wie überall auf der Welt. Es ist schon beeindruckend was für schöne Bilder nur mit diesen Materialien hergestellt werden können.

Siehe Foto





 Für weitere Erläuterungen und wie das mit der katholischen Kirche zusammenpasst -bei Wiki stehts schon gut beschrieben. Link auf meiner Seite :-)